Historische Altstadt

Langenberg hat was zu erzählen…

Geschichte des Bürgerhauses

Wer von Langenberg, seinen Villen und seinen Bewohnern erzählt, kommt an der Geschichte des Bürgerhauses nicht vorbei.

Mit der Entwicklung der Seidenweberei kam im 18. Jahrhundert der Wohlstand nach Langenberg. Nachdem sich die Händler und Fabrikanten mit ihren Erzeugnissen einen Namen auch außerhalb Europas gemacht hatten und in der Welt zu Hause waren, mussten auch renommierte Unterkünfte für die angereisten Geschäftskunden erbracht werden. Die Villen besaßen die entsprechende Unterbringung.

Die Fabrikanten ließen sich von namhaften Architekten wie Carl Julius Raschdorf, Arnold Fritsche, Heinrich Plange, Hermann Otto Pflaume und anderen große Villen mit Parkanlagen, Gartenhäusern und Brunnen mit Wasserspeiern errichten. Nach der endgültigen Stadtausrufung 1881 wurde Bergisch- und Märkisch- Langenberg zusammengelegt. 1912 gab es in Langenberg 14 Millionäre, es war die reichste Stadt im „Preussischen Reich.“

Auch gegenüber ihren Arbeitnehmern und den Bürgern zeigten sie christliche Nächstenliebe und Spendenbereitschaft. Es wurden Wohnungen, öffentliche Einrichtungen, wie ein Schwimmbad ein Krankenhaus und einiges mehr gefördert.

Als schönstes und größtes Gebäude schenkte uns Adalbert Colsman mit seiner Frau Sophie, geborene Feldhoff, 1916 das Bürgerhaus. Mit einer Summe von 300.000 Reichsmark ließen sie sich von dem hochgeschätzten Architekten und Baumeister A.E. Fritsche ein Bürgerhaus in Gestalt einer Burg bauen.

Hier einige Auszüge aus dem Antrag des A. Colsman an den damaligen Bürgermeister Angerman aus Februar 1913:

 Der Umstand, das auf dem Grundstück Hauptstraße (Stadtmitte) noch keine neue Bebauung vorgenommen wurde, obwohl die alten Häuser zur Verbreiterung der Straße abgerissen wurden (Straßenbahn), schlage ich, Adalbert Colsman vor, dort ein großes Haus für:

            Festversammlungen

            Vorträge

            musikalische und theatralische Aufführungen

            Wohltätigkeitsveranstaltungen

            Ausstellungen (Bilder)

und als besondere Herzensangelegenheit, eine Turnhalle zur Leibesertüchtigung für unsere Jugend,

der Stadt Langenberg zu schenken. […]

So schließe ich mein Ansinnen, das Gemeinsinn und Liebe in unserer engeren Heimat und dem deutschen Vaterland gestärkt und gepflegt werden, das walte Gott.

gez. A. Colsman

 Die Eröffnung des Bürgerhauses erfolgte 1916 (Baubeginn war 1913). In einer Feierstunde wurde das Haus den Langenbergern übergeben.

In den Kriegsjahren 1940-1945 wurden Änderungen vorgenommen. Diese ergaben, dass das Bürgerhaus als Lazarett genutzt werden konnte.

In den letzten Kriegstagen 1945 wurden Langenberg und das Bürgerhaus durch Artilleriebeschuss beschädigt. Nachdem 1950 die Kriegsschäden behoben waren, freuten sich die Bürger wieder auf ihr Bürgerhaus.

1975 gab Langenberg seine Selbstständigkeit auf und gehört seit dieser Zeit zur Stadt Velbert. So auch das Bürgerhaus, welches zuvor renoviert und mit Brandschutz nach den damaligen Erkenntnissen versehen wurde.

Die Ausstattung des Bürgerhauses beinhaltete einen großen Veranstaltungssaal, mit einer Hebebühne, die für Theateraufführungen zusammen mit der normalen Fläche eine große Bühne bildete oder für Tanzabende  eine große Tanzfläche bot Saal und für Konzerte, halb heruntergefahren, als Orchestergraben diente. Nicht zu vergessen der große Jugendstil Kronleuchter und eine eingebaute Faust-Konzert-Orgel, die größte erhaltene nichtkirchliche Orgel Deutschlands. Die Aufführungen waren immer von Interesse und gut besucht. Bekannte Schauspieler und sogar Operndiva Anneliese Rothenberger traten hier auf. Die hiesigen Vereine durften einmal im Jahr das Bürgerhaus kostenlos nutzen. Das große Foyer mit Marmor-Säulen, die mit Blattdekor verziert waren, boten den Besuchern eine edle Wohlfühlatmosphäre.

Betrat man die große Freitreppe, sah man in den Fenstern des Aufganges die Wappen der hiesigen Region, das des Handwerk, das Langenberg-Wappen, den Bergischen Löwen und die Symbole der Weberei. Im Obergeschoss befand sich der Kammerkonzertsaal mit besonderer Akustik, hier waren einige Bilder der Steinschen-Sammlung zur Ansicht ausgestellt. Im Bergischen Zimmer befanden sich ebenfalls einige Bilder, darunter das Porträt des Otto von Bismarck. Die Steinsche-Sammlung umfasst 80 Werke.

Der Architekt Fritsche hatte beim Bau des Bürgerhauses die schwierige Aufgabe, das abschüssige Gelände, vom Mühlengraben bis zur Hauptstraße (13 Meter) zu überbrücken, welche er mit einem Laubengang gelöst hat. Die so entstandenen Räume wurden für die Turnhalle genutzt, später kurze Zeit für ein Lichtspieltheater, ein Restaurant und den Arbeitskreis Alt-Langenberg mit der Heimatkundlichen Sammlung.

Am 30. Juni 2006 wurde das Bürgerhaus wegen notwendiger Renovierungsarbeiten geschlossen. Die Wiedereröffnung erfolgte im Janur 2016

Die Räume wurden ihrer bisherigen Bestimmung übergeben. Auch die Turnhalle fand hier wieder ihren Platz. Die gastronomische Nutzung bei Veranstaltungen wurde einem Catering übergeben, wobei die Auswahl zwischen verschiedenen Caterern besteht.  Das Bergische Zimmer (Herrenzimmer) bietet die Möglichkeit zu standesamtlichen Trauungen mit einem besonderem Ambiente. Es ist eine Erneuerung getroffen worden, die allen Behinderten das Bürgerhaus zugänglicher macht, man fährt oder geht durch den Nebeneingang (früher Gaststätte) barrierefrei  ins Bürgerhaus. Von hieraus erreicht man alle Etagen mit dem Aufzug.

Von außen wurden die bei einem Verkehrsunfall in den 60-ger Jahren verloren gegangenen großen Steinkugeln wieder angebracht, so dass das Bürgerhaus wieder in seiner alten Pracht da steht, allerdings mit, was Feuerschutz und Belüftung angeht, neuester Technik. Mit rund 22 Millionen Euro Sanierungskosten, von denen den Großteil das Land Nordrhein-Westfalen übernommen hat, war das Bürgerhaus eines der teuersten Sanierungsobjekte in gesamt Velbert. Besucher und Einheimische sind sich aber einig: Das Geld ist gut angelegt.

Das Bild zeigt das Bürgerhaus im Zustand nach seiner Eröffnung.


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